10 Jahre Jens Vogel Fotografie


Vor ziemlich genau 10 Jahren kaufte ich mir von meinem hart ersparten Geld die erste professionelle Spiegelreflexkamera. Die Pentax K10D nebst einigen Linsen war für knapp 3 Jahre stets eine treue Begleiterin. Mit ihr lernte ich die Fotografie verstehen. Gleich von Anfang an setzte ich mir damals das Ziel niemals ein Automatikprogramm nutzen zu wollen. Und das hat sich bis heute nicht geändert, egal welche Kameras mir bisher in die Hände kamen, das Moduswahlrad stand immer auf "M" für manuell. Im Jahr 2010 folgte dann ein Systemwechsel, Nikon lockte mich vor allem mit dem grandiosen Linsenportfolio. Bis zum heutigen Tage bin ich der Marke Nikon treu geblieben, startete zunächst mit der APS-C Kamera D300s, darauf folgten die Vollformater D700 und nun schließlich die D750.

 

In den 10 Jahren hat sich auf meiner fotografischen Reise sehr viel ereignet. Niemals wollte ich mich auf nur ein Gebiet spezialisieren, die Möglichkeiten in der Fotografie sind mir dafür einfach zu vielfältig. Zunächst startete ich ausschließlich mit Landschaftsaufnahmen und Aufnahmen von Eisenbahnen in schönen heimatlichen Landschaften. Über die Jahre entdeckte ich dann vor allem auch die Porträtfotografie für mich.

 

Sehr groß war die Freude nun bei mir als mich im August 2018 eine Anfrage der Sächsischen Zeitung erreichte. Durch Fotowettbewerbe sowie durch meine Fotohomepage und die Präsenz auf Facebook war man auf mich aufmerksam geworden und wollte mir ein Porträt widmen. Für mich ist dies schon ein toller Meilenstein in meiner fotografischen Laufbahn.

 

An dieser Stelle möchte ich auch mal die Gelegenheit nutzen allen Menschen danke zu sagen, die mir bisher auf meiner fotografischen Reise begleitet sind. Vor allem auch die Hochzeitspaare meiner ersten Gehversuche in diesem Gebiet, die ihr vollstes Vertrauen in mich investierten, obwohl ich noch kein Portfolio diesbezüglich anbieten konnte. Dank aber auch allen anderen die sich bisher vor meine Kamera getraut haben, sowie den Fotofreunden und Wegbegleitern - ihr alle macht die Fotografie zum schönsten Hobby für mich!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fast eine komplette Seite in der SZ, da war ich stolz wie Oscar ;-)

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Ich möchte zusammen mit Euch einen kleinen Blick zurück werfen auf die Highlights seit meinem Start im Jahre 2008. Auch wenn es nicht immer leicht fällt sich für das eine Bild - den einen besonderen Moment eines Jahres zu entscheiden...

 

 

 

 

 

2008

 

 

 

Gleich in den ersten Tagen mit meiner neuen Kamera werde ich im Basteigebiet für das sehr zeitige Aufstehen belohnt. Ein fantastischer Nebelmorgen begrüßt mich, der Blick geht hier hinüber zum Mönch. In Erinnerung ist mir auch geblieben, dass im Jahr 2008 durchaus noch die Möglichkeit bestand früh morgens allein im Basteigebiet zu sein. Heute fast undenkbar...

 

Pentax K10D & Sigma 18-50mm 2.8 / ISO 100 / 18mm / f/10.0 / 1/50sek.

2009

 

Wer mich kennt weiß, die Faszination zu historischer Eisenbahntechnik ist bei mir seit der Kindheit ungebrochen.

Im Februar 2009 gab es ein richtiges Dampf-Winterspektakel in der Oberlausitz. 01 533 der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte wurde für Personalschulungsfahrten für knapp eine Woche auf der Strecke Dresden - Zittau eingesetzt. Und das im Planverkehr! Der Februar 2009 zeigte sich äußerst schneereich, womit die schöne Schnellzuglok allerdings keine Probleme hatte. Ich weiß noch sehr gut wie ich und mein Vater Probleme hatten durch den teils kniehohen Schnee stapfend zum gewünschten Standort zu gelangen.

 

Pentax K10D & Sigma 18-50mm 2.8 / ISO 125 / 38mm / f/5.6 / 1/640sek.

2010

 

Der Bärengarten nahe Hohnstein und dem Polenztal zählt schon seit vielen Jahren immer wieder zu meinen Anlaufpunkten. Besonders der geschichtliche Hintergrund der Bärenhaltung sowie die alten Mauerüberreste des Bärengeheges machen diesen Ort für mich zu etwas besonderem. Hinzu kommt der Aspekt, dass dieser Ort in den vergangenen Jahren immer wieder sein Aussehen verändert hat (z.B.  durch Stürme oder Hochwasser). Fotografisch gesehen wird es hier nie langweilig.

 

Nikon D300s & Tokina 11-16mm 2.8 / ISO 100 / 11mm / f/11.0 / 3 Sekunden / B&W ND8 Graufilter

2011

 

Im Herbst 2011 machte ich mit meiner Freundin eine Wanderung von Hrensko hinauf zum Prebischtor. Schon während des gesamten Aufstieges hatte die berühmte "Böhmische Suppe" (hartnäckiger Elbtalhochnebel) alles trist und Grau erscheinen lassen. Dieses Bild änderte sich zunächst auch nicht, als wir oben angekommen waren. Doch aus irgendeinem Grund glaubte ich an eine Besserung, damals ohne Nebel - oder Wolkenapp auf dem Handy noch rein intuitiv :-) und obwohl oben ein strenger kalter Wind wehte, erbat ich mir bei meiner Freundin eine Stunde Wartezeit. Und keine Minute zu früh sollten wir belohnt werden. Der Himmel riss nach und nach immer mehr auf und brachte den schönsten Indian Summer hervor, den man sich nur vorstellen kann...

 

Nikon D300s & Tokina 11-16mm 2.8 / ISO 200 / 2x 11mm Pano / f/11.0 / 1/200sek.

 

 

 

2012

 

 

 

Anfang 2012 kam es in der Gautschgrotte bei Hohnstein zu einem besonderen Naturschauspiel welches seitdem nicht mehr eingetreten ist. Dank wochenlangem Dauerfrost wuchs eine ca. 20m hohe Eissäule komplett zusammen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die eisigen Temperaturen, als wir vor Ort waren um die Eissäule zunächst in der Dämmerung, sowie später in der Dunkelheit angestrahlt von unseren Stirnlampen zu fotografieren. Um die -16°C zeigte das Thermometer in dieser Nacht und besonders die Hände litten unter diesen Bedingungen, ist doch eine Bedienung der Kamera mit dicken Handschuhen nur sehr schwer möglich...

 

Nikon D300s & Tokina 11-16mm 2.8 / ISO 100 / 11mm / f/8.0 / 1,6sek.

2013

 

Ein wunderschöner Sommerabend in der Sächsischen Schweiz, aufgenommen am Hörnelteich bei Gohrisch.

Die Bedingungen nicht gerade einfach, auch den Stechmücken gefällt dieser kleine hübsche See...

 

Nikon D300s & Tokina 11-16mm 2.8 / ISO 100 / 16mm / f/16.0 / 1/20sek. / Cokin Grauverlauf

 

 

 

 

 

2014

 

Für diese Momente quält man sich mitten in der Nacht aus den Federn. Im Wald unterhalb des Liliensteins in der Sächsischen Schweiz gewinnt die Sonne Stück für Stück den Kampf gegen die Nebelschwaden, dass Ergebnis ist ein lichtdurchfluteter Wald wie er schöner nicht sein könnte. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus ob der faszinierenden Lichtspiele, einen Moment staunen dann wieder ein paar Fotos, dann wieder staunen... Man weiß gar nicht so Recht wie einem geschieht ;-)

 

Nikon D700 & Nikkor 24-70mm 2.8 / ISO 100 / 24mm / f/5.0 / 1/100sek.

2015

 

Der Schwarzbachbahn e.V. hat das Ziel ein Teilstück der ehemaligen Schmalspurbahn Hohnstein - Kohlmühle wieder aufzubauen. Diese Schmalspurbahn war einst die einzige, welche durch die Sächsische Schweiz führte. Der Verein ist mir über die Jahre sehr ans Herz gewachsen. Im Jahr 2015 war Lok IK No.54 aus der Länderbahnzeit zu Gast in Lohsdorf. Besonderes Highlight war die Nachtfotoveranstaltung, bei der diese schöne Szenerie im Licht des Vollmondes eingefangen werden konnte.

 

Nikon D750 & Nikkor 24-70mm 2.8 / ISO 200 / 28mm / f/4.0 / 8 Sekunden.


2016

 

Aus diesem Jahr muss ich einfach 3 Aufnahmen zeigen. Die Aufnahme links entstand während einer eisig kalten Winternacht als es mich und meinen Vater rappelte "heute machen wir mal Sternenhimmel mit Schneelandschaft". Wir fuhren auf ein Feld Richtung Hohnstein, das Thermometer im Auto versprach angenehme -15°C. Trotz mehrerer Schichten Kleidung wurde es sehr schnell sehr kalt. Das größere Problem waren aber eisige Nebel, die über die Felder zogen. Diese sorgten bereits nach rund 45min. für einen dicken Eispanzer auf Kamera und Linsen. Auch zu unterschätzen ist bei diesen Bedingungen übrigens auch nicht die Leistungsfähigkeit der Akkus, zeigten die zu Hause noch vollen Ladezustand an so änderte sich das binnen weniger Minuten in der Kälte zur Tendenz "ich mag nicht mehr, schaff mich wieder ins Warme"!

 

Das Bild in der Mitte sowie das Bild rechts wurde vom Panoramaweg bei Lichtenhain aufgenommen. Ein herrlicher Frühlingsmorgen mit einer wunderbaren Nebelstimmung.

 

Bild links: Nikon D750 & Nikkor 24-70mm / ISO 1600 / 24mm / f/2.8 / 10 Sekunden

Bild mitte: Nikon D750 & Tamron 15-30mm 2.8 / ISO 200 / 17mm / f/16.0 / 1sek. / Haida Grauverlauf

Bild rechts: Nikon D750 & Nikkor 70-200mm 2.8  VRII / ISO 50 / 200mm / f/4.0 / 1/800sek.

2017

 

Fotografieren unter freiem Sternenhimmel gehört für mich zu den schönsten Momenten überhaupt. In der Nacht bekommen die Felsen, Schlüchte und Täler der Sächsischen Schweiz eine ganz andere Anmutung als bei Tageslicht. Alles wirkt noch geheimnissvoller und mystischer. Die hochsensiblen Sensoren heutiger Kameras lassen in Verbindung mit langen Belichtungszeiten zudem viel mehr sichtbar werden als das menschliche Auge erfassen kann.

 

Nikon D750 & Tamron 15-30mm 2.8 / ISO 6400 / 15mm / f/2.8 / 8 Sekunden.

2018

 

Nun sind wir am Ende dieses kleinen Rückblickes angelangt. Und obwohl das Jahr 2018 noch nicht zu Ende ist möchte ich Euch auch davon noch eines meiner Favoriten zeigen. Mit Schnee konnte der Winter 2017 / 2018 nicht glänzen, dafür wieder mit ordentlich Kälte zum Jahresbeginn. Das Wasserwerk Niezelgrund bei Lohmen wurde hier durch den Dauerfrost zu einem abstrakt-schönen Kunstwerk geformt.

Wieder zeigte das Thermometer am zeitigen Morgen -15°C und manchmal stelle ich mir die Frage warum mich besondes diese Extremsituationen immer wieder nach draußen ziehen. Es muss wohl der Hunger auf "DAS FOTO" sein ;-)

 

Nikon D750 & Tamron 15-30mm 2.8 / ISO 100 / 15mm / f/16.0 / 1/10sek.

Auf die nächsten 10 Jahre!!! ;-)

 

 

 

 

Danke für den Besuch und bis zum nächsten Mal :)

"Gut Licht"!

 

 

Jens Vogel, August 2018