Quo Vadis Bastei?


Am Wochenende des 04. /05. Februar 2017 machte eine beunruhigende Meldung Runde durch die Netzwerke. Eine bekannte deutsche Boulevardzeitung vermeldete die endgültige und nicht mehr aufhebbare Sperrung der weltbekannten Basteiaussicht. Da sonst nirgendwo in den Tiefen des Netzes eine ähnliche Meldung gefunden werden konnte, hielt man dies zunächst stellenweise sogar für einen Fake. Doch bereits am 06.02.17 zogen die übrigen Medien nach. Natürlich gab es auch einige Aufschreie, denn die erste Meldung erweckte stellenweise den Eindruck das gesammte Basteigebiet müsse gesperrt werden. In Wirklichkeit handelt es sich um ca. 10m der bekannten Aussichtsplattform über der Elbe, die bereits 2016 gesperrt wurde um den brüchigen Fels unterhalb zu stabilisieren. Nach neuesten Erkenntnissen konnte dies wohl nicht erreicht werden, was eine zwangsläufige Sperrung nach sich zieht um im Falle eines Abbruchs keine Menschenleben zu riskieren.

 

Meine Meinung dazu gestaltet sich recht einfach: Nichts ist für die Ewigkeit, dies gilt besonders für das Elbsandsteingebirge. In kaum einem anderem Gebirge kann man die Verwitterung und den Zerfall so hautnah spüren wie hier. Das was vor Jahrmillionen mal sandiger Meeresboden war, wird nach und nach auch wieder in eben diesen Sand zerfallen. Bei mir persönlich ist immer auch ein kleines bisschen Erleichterung dabei wenn ich nach einer Tour in die Sächsische Schweiz nicht irgendwo mit einem Felsbrocken abgegangen bin, denn dieses Risiko ist hier immer dabei, dessen sollte man sich stets bewusst sein.

 

Ich habe diese neue Entwicklung zur Bastei-Aussichtsplattform als Anstoß genommen hier ein paar ausgewählte Aufnahmen zu zeigen, die so eben nur von der Spitze dieser Plattform möglich waren und nun wohl schon als historisch betrachtet werden können.

Allen Besuchern der Sächsischen Schweiz sei gesagt: die Bastei ist auch weiterhin ein lohnendes Ausflugsziel, denn die Plattform ist sozusagen nur ein kleines Sandkorn im großen Sandkasten der Aussichten im Basteigebiet sowie im restlichen Elbsandsteingebirge ;-)


 

 

 

 

 

Im Februar 2008 hatte ich mit der Pentax K10D soeben meine erste digitale Spiegelreflexkamera erworben, da wurde das zeitige Aufstehen schon mit einem phänomenalen Sonnenaufgang über der Bastei belohnt.

 

 

 

 

 

 

 

Ganz allein über dem Nebelmeer auf der Aussichtsplattform.

2008 konnte man sowas als Frühaufsteher durchaus noch erleben, zuletzt war es fast undenkbar...

Eine fast schon gespenstische Ruhe liegt im Tal, da vorn allein am Geländer zu stehen hatte schon was. Irgendwie hat es auch immer ein bissel gekribbelt (bei mir zumindest), wohlwissend um den leichten Überhang der Felsen und einen der größten Felsabgänge in der Sächsischen Schweiz am Wartturm nur wenige Meter weiter hinten im Jahr 2000...

Waren ein paar andere "Stativträger" doch mal schneller auf der Plattform so wurden diese auch gern mal als Motivaufwertung arrangiert.


Nicht allen ist es vergönnt die Sächsische Schweiz in den Morgenstunden zu erleben. So wie hier auf diesem Panorama wird ein Großteil der Besucher bei Tageslicht die Aussicht von der Plattform genossen haben.

 

 

 

 

Blaue Stunde über dem Elbtal. Unten liegt der Kurort Rathen an einem Sonntagmorgen noch im Tiefschlaf...

 

 

 

 

Momente wie diese brennen sich lange ins Gedächtnis ein und machen dankbar - für einen Wimpernschlag lang Teil dieser grandiosen Landschaft zu sein.

 

 

 

 

 

Jens Vogel, Februar 2017